In der Imkerei wird der Tod eines Bienenvolkes als großer Fehler angesehen, für ImkerInnen ist der Verlust eines Volkes eine meist große, manchmal kleine psychische Belastung.
Doch wie sieht das eigentlich in der Natur aus?
Hier schwärmen die Bienenvölker mindestens einmal im Jahr, manchmal kommen noch Nachschwärme hinzu. Die verfügbaren Baumhöhlen sind schnell besetzt.

Würde der Verlust dann im Winter wie in der Imkerei etwa bei 30% liegen, würde die Zahl der Bienenvölker über die Jahre hinweg betrachtet exponentiell wachsen.

Früher oder später gäbe es Bienenvölker soweit das Auge reicht. Dies ist jedoch nicht der Fall, da durch die begrenzten Ressourcen die Zahl der Völker etwa konstant bleibt. Zwar schwärmen die Völker pro Jahr mindestens einmal, es stirbt aber auch eine ähnliche Anzahl wieder über den Winter. Im nächsten Jahr geht das Spiel von neuem los.

Durch das dynamische Vermehren und Sterben ist es erst möglich, dass Honigbienen sich so schnell anpassen können und widerstandsfähig sind. In naturnahen Wäldern leben in Deutschland mindestens mehrere tausend wilde Bienenvölker (Quelle siehe unten), sie kommen mit der Varroa klar. In der Imkerei müssen die Völker noch immer behandelt werden.

Keinesfalls soll das ein Aufruf sein Bienenvölker in der Imkerei sterben zu lassen, das wäre eine Selektion unter unnatürlichen Bedingungen. Viel mehr ist das ein Hinweis darauf, dass die Imkerei den Bienen kein artgerechtes Leben bietet.

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