Mit dem aufkommen der Zeidlerei und den Artenschutzbemühungen Honigbienen in Baumhöhlen leben zu lassen, wachsen die Sorgen der Imkerei, dass Wilde/verwilderte Völker eine Seuchengefahr für die von Imkern betreuten Völkern darstellen. Dabei steht besonders die gefürchtete Amerikanische Faulbrut im Fokus, einer Brutkrankheit, die in der Imkerei zum Tod der Bienenvölker führt. Voreilig wäre es nun zu behaupten, dass dies auch bei wilden/verwilderten Völkern der Fall ist. Analog dazu wäre es zu meinen, nur weil Gänse in der Tierhaltung ohne Medikamente nicht überleben, ist dies auch bei den wilden der Fall ist. Doch schauen wir uns einmal die Studienlage an:

Bailey untersuchte 1958 100 wilde Völker in England auf Anzeichen auf AFB und stellte keine fest, obwohl in der selben Gegend AFB in Imkervölkern nachgewiesen wurde. Von Miller (1935) erfahren wir, dass von den in den Jahren 1929/1930 getöteten wilden Völkern in Michigan kein einziges mit AFB infiziert war, obwohl 13% der Imkervölker in der Gegend infiziert waren. Die Forscher bringt die Tatsachen zu folgender Aussage: "Vielleicht haben die verwilderten (engl. feral) Völker ein größeres Risiko, sich mit AFB von Völkern in Imkerhand zu infizieren, als es andersherum der Fall ist” [Q1]

Dies zeigt uns das wilde/verwildert Völker nicht mit den Problemen mit AFB zu kämpfen haben, wie Imkervölker, was aufgrund der langen Existenz von Faulbrut und Honigbienen in der Vergangenheit nur logisch erscheint. Immerhin haben Honigbienen schon 30 Millionen Jahre auf dem Buckel und die Faulbrut begleitete sie schon lange.
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[Q1 ]R. Goodwin, A. Ten Houten und H. Perry, „Incidence of American foulbrood infections in feral honey bee colonies in New Zealand,“ New Zealand Journal of Zoology Vol. 21, pp. 285-287, 1994.

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