Bild von Susanne Jutzeler, suju-foto auf Pixabay
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In den vergangen Millionen Jahren lebten die Bienen ohne Menschen, natürlich in Wäldern und bezogen in Bäumen Höhlen. Hier waren sie gut geschützt vor Wetterextremen und Feinden wie dem Bär, Wespen und Hornissen. Sie passten sich auf ihre Umgebung perfekt an.

Schließlich entdeckte der Mensch die Biene mit ihrem süßen Gold, sie wurden als Götter verehrt, dennoch klauten sie Honig aus den Völkern. Nach einiger Zeit kamen die Menschen auf die Idee die begrenzte Größe an Baumhöhlen zu vergrößern. Sie bauten künstliche, hackten hoch oben in Bäume Höhlen mit bestimmten Werkzeugen, die Geburtsstunde der Zeidlerei. Da das Arbeiten oben in den Bäumen gefährlich war, sogar nicht selten zum Tod führte, beschloß man die Höhlen auf dem Boden zu platzieren. So war das arbeiten einfacher und man war den Bienen noch näher. Die künstlichen Höhlen, auch genannt Klotzbeuten wurden später aus dem Wald in die Siedlungen zu den Menschen gebracht. Dann ersetzte man die Höhlen mit Bienenkörben, schließlich wurde der Mobilbau mit Beuten, wie wir sie heute kennen erfunden. Ein langer Weg, den die Menschen mit den Bienen gingen, bis sie schließlich hier ankamen, wo wir heute mit ihnen stehen. 


Behausungen in der Imkerei:
Fast alle Beuten besitzen heute eine rechteckige Form, so ist es einfacher, die Rähmchen unter zu bringen. Auch das Bauen der Behausungen ist dadurch erheblich erleichtert worden, sogar als Leihe gelingt dies sehr gut.
Die Waben werden nicht frei, sondern vorgegeben durch die Rähmchen sortiert und gebaut. Fast immer befindet sich im Rähmchen eine Mittelwand, welche den Bienen Arbeit ersparen soll (siehe 2. Wachs und Waben). So entsteht keine Wildbau und man kann das Volk während der regelmäßigen Durchsichten gut bearbeiten.
Der Boden besteht in der Regel aus einem Gitter durch das allerlei Gemüll hindurch auf einen Boden fällt. Beides kann man herausnehmen, auf dem Boden kann man so den Varroamilbenfall ablesen. Der Vorteil liegt darin, dass die Bienen den Müll nicht wegräumen können und er so unverfälscht bleibt. Außerdem kann man den Boden zu Belüftungszwecken herausnehmen.
Meist direkt unter dem Deckel, über den Rähmchen liegt eine Plastikfolie. Durch die feuchte Luft im Stock kondensiert hier leicht Wasser. gerade im Frühling, wenn die Bienen schon brüten, es aber noch zu kalt zum ausfliegen ist, können die Bienen bequem Wasser aus dem eigenen Stock holen.
Das Flugloch ist groß und viereckig, auch an Tagen mit starkem Flugbetrieb können die Bienen ungehindert ein und aus fliegen. Keine Zeit geht verloren, in der nicht wichtigere Tätigkeiten erledigt werden, wie das Honig produzieren.
Nicht selten bestehen die Beuten aus Styropor, welche als besonders wärmeisolierend angepriesen wird. Neben bei ist es auch leichter als Holz und kann so besser transportiert werden. Selber bauen kann man solche Beuten allerdings nicht.
Aus Gewichts- und Kostengründen weisen die Kästen fast immer kaum mehr als zwei Zentimeter auf. Sie sind damit leichter und können besser transportiert werden. 
Damit genügend Platz für den Honig ist, wird den Völkern im Laufe des Sommers mehr und mehr Platz gegeben, bis sie meist ein Volumen von 100 Litern stark überschreiten, teilweise sich sogar den 200 annähern.


Baumhöhlen:
Die Beuten unterscheiden sich heute erheblich von den sonst besiedelten Baumhöhlen. Sie sind dünnwandig, viereckig, offen am Boden und nicht selten vollständig aus Plastik. Die Zeit, in der wir die Bienen Stück für Stück uns angenähert haben scheint lang, ist aber im Vergleich zur Evolution verschwindend gering. Die Bienen konnten sich nicht an unserer neuen Behausungen anpassen, sie sind nach wie vor Spezialisten für Baumhöhlen.
Sie sind es gewohnt frei von der Decke zu bauen. Sie benützen ihr eigenes, selbst produziertes Wachs und bauen nicht nach vorgegeben Mittelwänden. Sie erstellen ihre eigene Chronik in Form von Duftstoffen und Bauformen.
Baumhöhlen besitzen einen vollständig verschlossenen Boden. Es zieht nicht und so kommt nur über das Flugloch frische Luft. 
Dieses ist nicht viereckig und hat nur einen Radius von etwa 2,5 cm. Durch die geringe Angriffsfläche werden weniger Wächterbienen benötigt. 
Auch herrscht nie ein solch starker Flugbetrieb, da die Höhlen Wandstärken von über 6 cm haben und so besser isoliert und folglich nicht stark beheizt werden müssen. Weniger Honig wird verbraucht und muss gesammelt werden. 

Plastik befindet sich in natürlichen Baumhöhlen nie, sie bestehen aus massivem Holz, welches   den Vorteil hat, dass es Wärme und Wasser speichern kann und gegebenenfalls abgibt. In Beuten auftretender Schimmel ist in Baumhöhlen nie vorhanden. Schimmel braucht einen gewissen Grad an Luftfeuchtigkeit um zu gedeihen, bevor dieser erreicht ist hat das massive Holz schon das Wasser wie ein Schwamm aufgesaugt und nach außen abgegeben. Schimmel ist damit eine Krankheit der modernen Beuten und ist so wie für uns Menschen auch für Bienen gefährlich. Die inneren Organe werden nämlich durch diesen angegriffen (vgl. Evolution der Bienenhaltung von Torben Schiffer, S. 54). Da Plastik weder Temperatur noch Feuchtigkeit kompensieren kann ist es nicht nur aus ökologischer Sicht völlig ungeeignet.
In der Natur entscheiden sich Bienen für Baumhöhlen mit Volumina zwischen 30 und 60 Litern, ein Raum der gut beheizt und eingenommen werden kann. In ImkerInnenvölkern leben die Bienen zeitweise mit etwa 150 Litern, das Volk wird unnatürlich groß. Die Brut ist größer, die Milben können sich folglich besser vermehren. Das unnatürlich große Volumen ist ein Raum der beheizt werden muss, die ungeschickte Geometrie des Quaders, bei dem auf wenig Inhalt viel Angriffsflache kommt, erledigt den Rest. Enorme Mengen an Energie müssen aufgewendet werden um den Stock konstant warm zu halten. Arbeitszeit für anderen lebenswichtigen Arbeiten muss gekürzt werden. So wird folglich auch bei der Hygienegespart, nur in kleinräumigen Völkern, ohne Eingriffe des Menschen, konnte eine hohe Groomingrate beobachtet werden, bei dem die Bienen sich gegenseitig putzen und so auch Varroamilben entfernen.
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